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Presseartikel

Katharina Schulze besucht THD

Katharina Schulze besucht THD

7.3.2024 | THD-Pressestelle

Am 5. März besuchte Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, die Technische Hochschule Deggendorf (THD). Es ging um die Verbesserung der Förderung und Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft und um den aktuellen Stand der Akademisierung in den Gesundheitsberufen. Die Politikerin diskutierte darüber mit der Frauenbeauftragten der Hochschule, Prof. Dr. Stephanie Hecht sowie Mareike Hechinger, stellvertretende Frauenbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften. Schnell einig war man sich, dass in beiden Fällen richtig viel Luft nach oben ist.

„Der Frauenanteil an der THD nimmt mit der Qualifikation ab. Bei den Studentinnen liegt er noch bei 36 Prozent. Bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen dann bei 32 Prozent. Deutlich schlechter sieht dies allerdings in der Professorenschaft aus“, erklärte Hecht. Da liege man trotz diverser Bemühungen lediglich bei 13 Prozent Frauen. Für eine Technische Hochschule sicherlich nicht ungewöhnlich, dennoch bedauerlich. Es gebe zwar Förderprogramme, aber deren Auflagen seien hoch. Die Grüne Schulze dazu: “Mehr als die Hälfte der Studierenden ist weiblich, doch der Frauenanteil nimmt tatsächlich generell mit zunehmender Akademisierung ab: Nur jede vierte Professur in Deutschland mit einer Frau besetzt“. In Zeiten von Fachkräftemangel und globalem Wettbewerb könne Bayern und Deutschland auf die Kompetenz von Frauen an Universitäten und Hochschulen nicht verzichten. Einen strukturellen Schwachpunkt machte Wissenschaftlerin Hechinger in der Bildung aus. Speziell was die MINT-Bereiche angehe, müsse man bereits in den Kitas damit anfangen, die Kinder für Technik und Natur viel stärker zu interessieren und dabei auch die klassischen weiblichen bzw. männlichen Rollenverteilungen endlich ad acta legen. Katharina Schulze stimmte dem zu: „Wir müssen Mädchen bereits früh für die Wissenschaft interessieren und später auch für eine Karriere an Universitäten und Forschungseinrichtungen werben – insbesondere in den genannten MINT-Fächern. Unser Ziel muss sein, gleiche Karrierechancen und Geschlechtergerechtigkeit von den Geisteswissenschaften bis zum Ingenieursstudium zu erreichen“. Mutige Vorbilder, die sich vorne hinstellen, die sichtbar sind, würden da eine große Rolle spielen.

Schwieriges Terrain auch bei der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe. Die THD ist hier mit einer ganzen Reihe von Bachelor- und Masterstudiengängen erfolgreich am Start. Aber natürlich sei es schwierig, wenn man den von ihrem Beruf begeisterten jungen Leute wissenschaftliches Denken und Handeln mit auf den Weg gebe, der politische Wille und die Energie aber fehle, das Gesundheitssystem dementsprechend neu zu sortieren und kooperativ anzupassen. „Das Beispiel einer immer größeren Anzahl fettleibiger Menschen und auch Kinder zeigt den Fehler deutlich – unser System ist fast immer reaktiv, ganz selten präventiv. Warum haben wir keine Health-Professionals in den Kitas und Schulen, die den Kindern Bewegung als selbstverständlichen Teil Ihres Lebens beibringen? Und ebenso den Nutzen von Bewegung, beispielsweise für das Lernen?“ Wissenschaftlich ausgebildete Gesundheitsprofis aus der Pflege, aus der Physiotherapie oder aus der Ergotherapie könnten an vielen Stellen einen enormen Beitrag zur Volksgesundheit beitragen. Die Wirtschaft habe das längst entdeckt und kümmere sich intensiv um ein verbessertes betriebliches Gesundheitswesen. „Denn eines ist doch offensichtlich“, so die Gesundheitsprofessorin Hecht, „wenn wir unsere Ressourcen intelligenter, effizienter und besser ausgebildet in der Krankheitsprävention einsetzen, dann geht es uns nicht nur besser, wir lösen so auch den Fachkräftemangel in der Krankenversorgung.“ Katharina Schulze versicherte, diese Botschaft mit nach München zu nehmen und auch politisch zu thematisieren.

In der Woche des Internationalen Frauentags tourt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Schulze, durch ganz Bayern, um mit Menschen und Organisationen vor Ort zu Frauenpolitik ins Gespräch zu kommen. Sie möchte dabei ins Gespräch kommen, Anliegen und Interessen von vor Ort aus der Praxis kennenlernen sowie daraus mögliche Anregungen für die Arbeit im Bayerischen Landtag mitnehmen.

Bild (THD): Wissenschaft trifft Politik: Elena Geiger, Sprecherin Grüne Jugend Deggendorf, Antonia Heil, PhD-Studentin an der THD im internationalen GEiO-Forschungsprojekt, THD-Professorin Stephanie Hecht, die Vorsitzende der Grünen im Landtag, Katharina Schulze sowie die wissenschaftliche THD-Mitarbeiterin Mareike Hechinger (von links nach rechts).