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umweltingenieurwesen (B.Eng.)

einblick in den studiengang

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projekte & Exkursionen aus dem Studiengang umweltingenieurwesen

Auf dieser Seite möchten wir dir einen Einblick in die praktischen Studienprojekte und Exkursionen innerhalb des Bachelorstudiengangs Umweltingenieurwesen geben. Der Studiengang hat einen hohen Praxisbezug, wir verlassen regelmäßig den Vorlesungssaal und begeben uns direkt vor Ort um Vorgehensweisen und Problematiken in der Praxis kennen zu lernen. 

Zukunftsthemen im Studium:

Umwelt und Wasser


Projekt Wasserwirtschaft „Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement für den Markt Metten“

Im Rahmen der Vertiefung ihres Bachelorstudiums belegen Studierende des sechsten und siebten Semesters an der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik ein so genanntes Projektstudium mit Bezug zur beruflichen Praxis.  In diesem Zusammenhang startete im Sommersemester 2024 das zweisemestrige Studienprojekt „Wasserwirtschaft“ der Vertiefung „Umwelt und Nachhaltigkeit“ bzw. „Umwelt und Infrastruktur“ unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rieger.

Als eine der wichtigsten Herausforderungen der Wasserwirtschaft gilt der Umgang mit Hochwasser und Starkregen sowie der Schutz vor Schäden durch solche Ereignisse. Für die Deggendorfer Nachbargemeinde, den Markt Metten, erstellten die Studierende der Studiengänge Bau- und Umweltingenieurwesen im Rahmen ihres Projektes Analysen und Konzepte zum Starkregenrisikomanagement in zwei Abschnitten: Im Sommersemester erfolgte eine Analyse der Gefahren, die für das Marktgebiet durch Starkregen und Hochwasser entstehen können. Im Wintersemester entwickelten und bewerteten die Studierenden Maßnahmen, um dem Starkregen- und Überflutungsrisiko begegnen zu können.

 

Hydrologische Modellierung mit EGL-X zur Ermittlung von Hochwasserganglinien

Zu Beginn des Sommersemesters beschäftigten sich die Studierenden mit dem Untersuchungsgebiet und dessen Gewässerstrukturen. Es wurden hydrologische Modelle für die Fließgewässer im Markt Metten und deren Einzugsgebiete erstellt und Hochwasserganglinien für relevante Bäche und Gräben, z.B. für den Perlbach, generiert. Eine Hochwasserganglinie gibt dabei das Abflussgeschehen im Zeitverlauf wieder, das durch einen statistischen Niederschlag entsteht. Hier unterscheidet man in sogenannte Jährlichkeiten, die angeben, in welchem Zeitraum diese Regenmenge statistisch gesehen mindestens einmal auftritt. Genutzt wurde dazu das Excel-basierte Modellierungstool „EGL-X“, das auch von der bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung verwendet wird.

GIS-Analyse zur Erstellung von Gefahrenkarten

Fließwege von oberflächlich abfließendem Wasser und Einstaubereiche (Senken) wurden durch eine GIS-gestützte topographische Analyse identifiziert. Dabei wurde ein entsprechendes Tool des Programms „QGIS“ verwendet, das die Studierenden in vorherigen Modulen bereits kennengelernt hatten. Basierend auf der Analyse eines hochaufgelösten digitalen Geländemodells wurden von der Software Fließwege identifiziert, die bei starken Niederschlägen entstehen. Diese wurden durch die Studierenden klassifiziert und mittels Begehung im Gelände verifiziert. Hieraus erstellten die Studierenden Starkregengefahrenkarten, in denen neben den ermittelten Fließwegen die gefährdete Infrastruktur entsprechend dargestellt ist. Geoinformationssoftware wie QGIS gewinnt durch die freie Verfügbarkeit entsprechender Umweltdaten für die Planung und Modellierung immer mehr an Bedeutung in den Ingenieurwissenschaften.

Große Unterstützung von Marktgemeinde und Landratsamt

Um die Modelle auf Plausibilität zu prüfen und mögliche Problemstellen zu erkennen wurden Ortsbegehungen durchgeführt. Hier erfuhren die Studierenden große Unterstützung durch Herrn Bürgermeister Moser sowie durch die Geschäftsleitung und das Bauamt des Marktes Metten. Dabei konnten Erfahrungen aus vergangenen Starkregenereignissen ausgetauscht und bekannte Problemstellen analysiert werden. Ebenso beteiligte sich der Klimaschutzkoordinator des Landratsamts Deggendorf an den Projektterminen und brachte unter anderem Informationen zu finanziellen Gesichtspunkten mit ein. Sehr zur Freude der Studierenden besuchten die genannten Vertreter häufig die Ergebnispräsentationen und gaben als Ansprechpartner vor Ort hilfreiche Tipps.

Maßnahmenkonzeption im Wintersemester

Im Wintersemester entwickelten die Studierenden verschiedene Maßnahmen zur Realisierung des Hochwasserschutzes und der Starkregenvorsorge wie den Bau von Hochwasserrückhaltebecken oder Renaturierungsmaßnahmen. Auch verschiedene Möglichkeiten des Wasserrückhalts in der Fläche wurden entwickelt. Die Konzepte sollten dann modelliert werden, um die Effekte zur Verminderung der Hochwassergefahr bei Starkregen darzustellen.

Modellierung mit Software „Fluss-2D“

Zu Beginn des Semesters wurden die Studierenden durch einen Mitarbeiter der Firma Rehm in deren hydraulische Modellierungssoftware eingewiesen, mit der ein Teil der entwickelten Maßnahmen simuliert werden sollte. Auch hier bildet das digitale Geländemodell und die Verarbeitung mit Geoinformationssoftware wieder die Grundsäule der Modellerstellung. Auf eine bestimmte Fläche, die im Modell als Berechnungsnetz abgebildet wird, wird dann ein Zufluss- oder Niederschlagsinput gegeben und per Simulation ermittelt, welche Bereiche im Zeitverlauf dadurch überflutet werden.

Diskussion der Maßnahmenkonzepte mit dem Markt Metten

Im weiteren Projektverlauf entwickelten die Studierenden teamweise Konzepte für ihre Maßnahmenthemen und  führten Anfang Dezember eine erneute Gebietsbegehung an ausgewählten Standorten durch. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Realisierbarkeit ihrer Planungen gegeben ist. Im Anschluss fand eine Vorstellung des aktuellen Planungsstandes im Rathaus der Marktgemeinde statt. In diesem Rahmen wurde über mögliche Standorte von Hochwasserrückhaltebecken, Räume und Möglichkeiten für Renaturierungsmaßnahmen sowie über Maßnahmen in von wild abfließendem Wasser besonders betroffenen Gebieten beraten.

Austausch mit Wasserwirtschaftsamt und Ingenieurbüro

Auch anwesend war das Ingenieurbüro, welches parallel zum Studienprojekt im Rahmen eines offiziellen Auftrags ein Sturzflutrisikomanagement-Konzept für die Marktgemeinde Metten erarbeitet und den Studierenden die Methodik und das Vorgehen des Büros genauer erläuterte. Es wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Ergebnissen beider Seiten und deren Gründe besprochen. Zusätzlich erhielten die Studierenden im Rahmen des Projektes Einblicke in die Arbeit der Planungsabteilung des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf. Unter dem Titel „Von der Ausgangssituation zur Vorzugsvariante“ berichtete Herr Schmid, der verantwortliche Projektleiter für den Hochwasserschutz in der Stadt Simbach a. Inn, über das Vorgehen und den erforderlichen Planungsschritten bei einem solchen Vorhaben.

Vorbereitung auf den Berufsalltag

Im Rahmen des Projekts Wasserwirtschaft bekommen die Studierenden Werkzeuge und Methoden an die Hand, mit denen die Fragestellungen des Hochwasserschutzes und der Starkregenvorsorge auch in der Praxis bearbeitet werden. Sie haben die Möglichkeit im Team eigenverantwortlich Aufgaben zu bewältigen und trainieren neben dem fachlichen Input wichtige Fähigkeiten wie die Präsentation von Ergebnissen oder die Zusammenarbeit mit Kommunen und Behörden.

 


Studierende besichtigen Kläranlage

 

Die Teilnehmer des Projekts "Umwelt und Nachhaltigkeit" im 7. Semester Bau- und Umweltingenieurwesen erhielten letzte Woche auf der Kläranlage Viechtach einen seltenen Einblick in die hochmodernen Prozesse, die hinter der Abwasserreinigung stehen. Die Studierenden konnten mehr über die Technologien und Abläufe erfahren, die für die Reinigung des Abwassers sorgen, bevor es wieder in den Fluss "Schwarzer Regen" zurückgeführt wird.

In Zeiten von Klimawandel und wachsendem Umweltbewusstsein spielt die ordnungsgemäße Abwasserentsorgung eine entscheidende Rolle. Die Kläranlage Viechtach ist dafür verantwortlich, täglich fünf Millionen Liter Abwasser zu reinigen und sicherzustellen, dass die strengen gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Mit einem umfangreichen System aus mechanischen, biologischen und chemischen Prozessen werden Schad- und Nährstoffe aus dem Abwasser entfernt, sodass die Umwelt und das Grundwasser geschützt werden.

Besonderes Augenmerk des Besuchs lag auf der Präsentation der neuesten Techniken und nachhaltigen Innovationen, die in der Kläranlage eingesetzt werden. So wurde beispielsweise erläutert, wie mithilfe moderner Messungen und Steuerungen der Stickstoff bestmöglich entfernt wird. Die Studierenden der THD sind zukünftig in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz in der Region zu leisten, die Wasserressourcen zu schonen und die Gesundheit unserer Flüsse und Seen zu bewahren.

 


Abschlussexkursion 2024 - Von Deggendorf nach Mailand

Studierende und Professoren der Fakultät Bau- und Umwelttechnik machten sich auf die Reise von Deggendorf nach Mailand, um spektakuläre Baustellen hautnah zu erleben.

Tag 1 München

Am ersten Tag stand die Erneuerung der Wehranlage Pullach auf dem Programm. Die Firma erzählte von den Herausforderungen des Projekts. Besonders vom Hochwasser waren sie stark betroffen. Im Anschluss gab es eine weitere spannende Baustellenbesichtigung, diesmal bei einem Fernwärmeprojekt. Hier gab es nicht nur technische Einblicke, sondern auch praktische Tipps direkt vom Bauleiter.

Tag 2 Innsbruck

Der zweite Tag startete mit einem Besuch bei einem der größten Planungsbüros Europas. Die Studierenden erhielten einen Einblick von Nachhaltigkeitsberichten bis zu effizientem Gebäudemanagement und CO2-Einsparungen in der Tragwerkplanung. Abends stand freie Zeit zur Verfügung und die Möglichkeit, Innsbruck zu erkunden.

Tag 3 Mailand

Am dritten Tag besuchten sie die Polyklinik in Mailand. Das Projekt beeindruckte nicht nur durch seine Größe von 23.000 m², sondern auch durch seine Vision: Ein Therapiegarten auf dem Dach, in dem sogar Haustiere willkommen sind. Der zweite Stop an dem Tag war die Eventim-Arena, der zukünftigen Eishockeyarena für die Olympischen Spiele 2026. Der Bauleiter war voller Zuversicht, den straffen Zeitplan einzuhalten. Ein gewagtes Versprechen, aber die Zuversicht war ansteckend!

Trotz der interessanten Vorträge konnten es einige kaum erwarten. Die Studierenden schauten das Champions-League-Spiel zwischen Inter Mailand und Roter Stern Belgrad.

Tag 4 Mailand

Der Tag stand den Studierenden frei zur Verfügung. Ob beim Bummel durch die Gassen, dem Besuch des Doms oder beim Genießen eines italienischen Espressos – jeder konnte den Tag nach seinen Vorstellungen gestalten.


Studierende bei Sprengung im Granit-Steinbruch

In der Projektgruppe „Umwelt“ der Studiengänge Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen planen die Studierenden des 6. Semesters unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Heinz Dreihäupl die Erweiterung eines Granit-Steinbruchs und erarbeiten eine Bestandsaufnahme des zugehörigen Schotterwerks.

Dabei sind umwelttechnische Themen wie Naturschutz, Wasserableitung, Immissionsschutz und die Nachhaltigkeit des heimischen Granitabbaus zu prüfen.

Besonderes Highlight ist immer das Beobachten einer Live-Sprengung im Steinbruch. Am 25. Mai 2023 war es wieder soweit und die Studierenden konnten dieser beiwohnen. Dabei waren sich alle einig: Wenn ca. 40.000 Tonnen Granit auf einmal gesprengt werden und der ganze Berg von der Erschütterung wackelt, ist das ein tolles, atemberaubendes, interessantes und auch ein bisschen angsteinflößendes Erlebnis.

Detailliertere Informationen zum Vertiefungsmodul findest du hier: Vertiefungsmodul Umwelt & Nachhaltigkeit

 


studierende besichtigen wasserwerke zur trinkwassergewinnung

Woher kommt eigentlich das Trinkwasser für Deggendorf sowie die Regionen Bayerischer Wald, Rottal und Gäuboden?

Die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Trinkwasser ist für die Zukunft und in Zeiten des Klimawandels und der Wasserknappheit mit großen Herausforderungen verbunden. Woher kommt unser Wasser, wenn wir den Hahn aufdrehen? Um das zu erfahren, hat die Wasserversorgung Bayerischer Wald – „waldwasser“ - die Studierenden des 6. Semesters Umweltingenieurwesen eingeladen, die beiden Wasserwerke zur Trinkwassergewinnung zu besichtigen: das Wasserwerk Flanitz und eines der europaweit modernsten Wasserwerke in Moos.

Start der Tour war die Trinkwassertalsperre Frauenau. Dort konnten die Studierenden ein mittlerweile seltenes Ereignis erleben: die sogenannte „Tulpe“ lief über! Dies bedeutet, dass weniger Wasser zur Trinkwasseraufbereitung entnommen wurde als zugelaufen ist. In Zeiten des Klimawandels ein positives Zeichen. Danach wurden die „Waldwasserwelten“ im Wasserwerk „Max Binder Flanitz“ bei Zwiesel besucht. Von da kommt das Wasser „links“ der Donau. Ende der Tour war im Wasserwerk „Moos“. Von da kommt das Wasser „rechts“ der Donau.

Die Studierenden waren beeindruckt von der aufwendigen Anlagentechnik, die zur Wasseraufbereitung geplant, gewartet und instandgehalten werden muss. In der Steuerzentrale Moos werden hunderte Pumpen im 950 km langen Rohrnetz überwacht.

Zu guter Letzt war im Biergarten ein gemütlicher Ausklang angesagt. Auch die Geschäftsleitung von „waldwasser“ war natürlich mit dabei und hat beste Getränke gesponsert.

 


Exkursion Starkregenvorsorge und Schutzmaßnahmen bei Sturzflutereignissen

Studierende der THD stellen sich den Gefahren durch Starkregen

Am 29.11.2023 führten Studierende der Vertiefung „Umwelt und Nachhaltigkeit“ (7. Semester Bauingenieurwesen und 7. Semester Umweltingenieurwesen) eine Exkursion in den Landkreis Rottal-Inn durch. Ziel war es, einerseits die Schutzmaßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf nach dem verheerenden Sturzflutereignis 2016 in Simbach am Inn kennenzulernen und andererseits Informationen von der Stadt Pfarrkirchen zu vorliegenden Gefahren und Risiken durch Starkregen sowie den bisher eingeleiteten und geplanten Maßnahmen zur Starkregenvorsorge zu erhalten. Die Erkenntnisse der Exkursion fließen in die Projektarbeiten der Studierenden im Rahmen des Projekts Wasserwirtschaft, unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rieger, mit dem Thema „Erstellung eines Konzepts zum kommunalen Starkregenrisikomanagement für die Stadt Pfarrkirchen“ ein.