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Arbeitsbesuch in YAD VASHEM/Israel

17.10.2016 |

20161017 israelPolitische Bildung und Holocaust Education als Teil professioneller Lehrerbildung

Prof. Dr. Michael Bossle, Dekan der Fakultät AGW der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) besuchte Ende September die bedeutendste Holocaust Gedenkstätte der Welt, YAD VASHEM in Jerusalem. Anlass für den Besuch war die Einladung zu einem didaktischen Workshop mit dem European Board der International School of Holocaust Education unter der Leitung von Dr. Noa Mkayton.

Im Mittelpunkt des Angebots von Prof. Bossle für die israelischen Kolleginnen und Kollegen stand die vertiefte Vorstellung und Erprobung seines am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim entwickelten Lernprogramms BerufsbildMenschenbild. Dieses richtet sich an Zielgruppen wie Pflegelehrerinnen und -lehrer sowie Auszubildende und Studierende in Pflegeberufen.
Seit 2010 läuft dieses Programm in Schloss Hartheim bereits mit sehr großem Erfolg. Aus diesem Grund waren die israelischen Pädagoginnen und Pädagogen besonders am methodischen Hintergrund und den didaktischen Umsetzungsstrategien im Bereich der beruflichen Bildung interessiert.

„Politische Bildung und Holocaust Education müssen Teil einer professionellen und zeitgemäßen Lehrerbildung werden, denn der Umgang mit Minderheiten, Fremdheit sowie die Betonung von Diversität und Vielfalt sind Schlüsselkonzepte des Erfolgs in der Bildung der Gegenwart und Zukunft“, so Bossle.
Im Studiengang Pflegepädagogik wird Lernen aus der Geschichte aus phänomenologischer Perspektive mittels der Thematik der Krankenmorde im sogenannten 3. Reich regelmäßig und curricular fest verankert verhandelt. Die Erweiterung der Lehrerbildung auch in internationaler Perspektive für die Studierenden soll nun ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Lehrerbildung in Gesundheit und Pflege für die Deggendorfer Studierenden werden.
„Wir haben eine Kooperation angebahnt, die wir zwischen YAD VASHEM und Deggendorf sowie Schloss Hartheim ganz bewusst nach Bayern und Österreich ausweiten wollen“, so Bossle weiter.

Im Februar nächsten Jahres steht der nächste Besuch zusammen mit dem Lehrstuhl für Lehrerprofessionalisierung, Prof. Dr. Hansen und Studierenden der Uni Passau in YAD VASHEM für Bossle an. Nach Passau bestehen bereits seit mehreren Jahren hervorragende Kontakte, die auch in eine gemeinsame Konzeption für ein Masterangebot für die Pflegepädagogikstudierenden gemündet sind.
In YAD VASHEM wird Prof. Bossle dann in einem nächsten Workshop weitere didaktische Tools zum Einsatz bringen. Im Gegenzug werden die Kolleginnen und Kollegen aus Israel die Lehrerbildung in Deggendorf in ausgewählten Projekten beratend begleiten und unterstützen.

Zudem ist eine Fachtagung zum Thema mit Lehrerinnen und Lehrern aus Deutschland und Österreich geplant. „Ich bin sehr glücklich über diese Entwicklungen“, so Bossle. „Gedenkstätten sind Orte des Impulses, der Verunsicherung und Störung, die Lehr- Lerngeschehen positiv in Gang setzen können. Sie sind zudem Orte der Reflexion, die wir an den Hochschulen vermehrt ins Gedächtnis bringen und nutzen müssen. Wir werden an dieser Stelle einen außergewöhnlichen nächsten Schritt tun, um der Bildung in den Gesundheitsberufen wichtige Impulse zu geben“.

17. Oktober 2016 | THD-Pressestelle (CM/Prof. Bossle)