5.2.2015 |
Das Interesse am neuen Masterstudiengang in Cham ist riesig - es stehen aber nur knapp 100 Plätze zur Verfügung.
"Es stimmt wirklich!" Für den internationalen Masterstudiengang "Mechatronische und cyber-physische Systeme", der im März am Technologie Campus Cham (TCC) startet, liegen 1200 Bewerbungen vor für knapp 100 Studienplätze. Selbst wenn man berücksichtigt, dass sich Studenten bei mehreren Stellen bewerben, ist das unglaublich. Schon 2018 war die Nachfrage nach diesem Masterstudiengang enorm gewesen. 350 Studierende aus Indien, Vietnam, Nigeria, Ägypten und Pakistan hatten sich für circa 70 Studienplätze beworben. Und jetzt ist die Anzahl der Bewerbungen explodiert.
"Diese positive Entwicklung machte organisatorische Veränderungen notwendig", erklärte Professor Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der eigens zu deren Vorstellung nach Cham gekommen war. Es sei für Professor Peter Firsching nicht mehr möglich gewesen, Forschung und Studium gleichzeitig zu betreuen, so Sperber, denn es gebe jetzt deutlich mehr Arbeit. Wesentlich mehr Ausländer seien am Campus, und die müssten mehr betreut werden. Jetzt wurden die beiden Bereiche "Technologietransfer" und "Studienzentrum" aufgeteilt. Professor Firsching kann sich ganz auf das Studium konzentrieren. Unterstützt wird er dabei von Susanne Bierl - sie übernimmt die Studiengangs-Assistenz -, und als Laboringenieur fungiert Fabian Pacher.
Diese Struktur- und Organisationsänderungen sind wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie des TCC, der eine Forschungseinrichtung der THD ist und 2010 gegründet wurde. Das Konzept des Campus basiert auf der engen Verknüpfung von Forschung, Entwicklung und Lehre auf den Gebieten der Mechatronik, Robotik und Automatisierung.
Für Herausforderungen gerüstet
"Jetzt", erklärte der neue Gesamtleiter Professor Aumer, sind wir in Cham optimal für die kommenden Herausforderungen aufgestellt." Unterstützt wird er von Alexander Stöger, der seit dem 1. Januar das operative Geschäft am TCC verantwortet. Im Bereich Forschung & Entwicklung wird mit dem Technologietransferzentrum ein Konzept umgesetzt, das die Möglichkeit schafft, intensiv mit den Industrieunternehmen der regionalen und überregionalen Wirtschaft zu kooperieren. Inhaltlich wird der Fokus 2019 auf Themen rund um die digitale Transformation gelegt. Die Umstrukturierung war auch wichtig, weil 2019 eine externe Evaluation stattfindet.
"Das ist heute schon eine sehr gute Botschaft", betonte Landrat Franz Löffler. "Der TCC ist deutlich im Aufwind."Löffler dankte allen, die von Anfang an hinter dieser Idee standen. Er lobte auch die Stadt Cham, die das Gebäude errichtet hat. "So etwas gibt es nur bei uns und ist in Ballungszentren nicht zu finden", versicherte Löffler. Er zitierte auch viele der ehemaligen Studenten, die bestätigen, dass man in Cham exzellent studieren könne.
Löffler wies auch auf die Kooperationsvereinbarung des TCC mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis mit einer Investitionssumme von drei Millionen Euro hin. 1,3 Millionen Euro waren bestimmt für ein Applikationszentrum für additive Fertigung, 1,6 Millionen für ein Applikationszentrum für die digitale Produktion. Der Landrat erwähnte auch das erfolgreiche Mechatronik-Netzwerk mit über 31 Unternehmen und sagte, der TCC sei das Kompetenzzentrum Mechatronik für Ostbayern.
Chance für Chamer Abiturienten
"Wir haben im Durchschnitt 600 Abiturienten im Landkreis", merkte Bürgermeisterin Karin Bucher an. "Es wäre schön, wenn wir möglichst viele davon bei uns halten können", fügte sie hinzu und betonte, dass dies ein Gewinn für die Region wäre - und dazu brauchte man auch den TCC. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so viele Ausländer zu uns nach Cham kommen und hier studieren wollen", so Bucher. Sie sei sich sicher, dass diese Menschen "eine Bereicherung für uns sind und auch unseren Horizont erweitern werden". Die Stadt könne den Bedarf an den Appartements momentan gar nicht decken.
Professor Sperber sagte, es werde oft bemängelt, dass der Freistaat Bayern Geld ausgibt für Ausländer. "Wir wollen, das ein Teil der Ausländer hier bei uns bleibt", stellte der Präsident der THD fest. Deshalb laufe auch der gesamte Studiengang in englischer Sprache. Sperber: "Wir haben außerdem in der BRD großen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Es wird sich vieles ändern, im TCC, in der Stadt und im Landkreis, der sich jetzt national und international präsentiert.
Quelle: Bayerwald Echo