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Presseartikel

Bioinformatik-Exkursion nach Regensburg

Bioinformatik-Studierende besuchen Sequencing Core Facility und Biotech-Unternehmen

28.10.2025 | THD-Pressestelle

Bachelorstudierende des Studiengangs Bioinformatik der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) besuchten im Rahmen einer Exkursion nach Regensburg am 29. September ein Kompetenzzentrum für Fluoreszente Bioanalytik sowie ein Biotechnologieunternehmen mit Schwerpunkt auf Gensynthese. Zwei Einrichtungen, in denen die Bioinformatik heute eine unverzichtbare Rolle spielt und wo die Studierenden einen Einblick in die spätere Berufspraxis erhielten.

Hochdurchsatzdaten in der Sequencing Core Facility

In dem Kompetenzzentrum für Fluoreszente Bioanalytik der Universität Regensburg, der sogenannten Genomics Core Unit, erhielten die Studierenden einen Überblick über die Next-Generation-Sequencing (NGS)-Technologie, die in Forschung und Diagnostik eingesetzt wird. Der Leiter der Core Facility, Dr. Thomas Stempfel, erklärte vor Ort, wie die Sequencing Plattform Illumina genutzt wird, um große Mengen genetischer Informationen aus DNA oder RNA zu gewinnen. Anwendungsgebiete reichen von der medizinischen Genomik und Mikrobiomanalysen über Transkriptom-Studien bis hin zur Krebs- und Infektionsforschung.

Besonders deutlich wurde, dass die erzeugten Sequenzdaten nur mit Hilfe der Bioinformatik nutzbar werden: Von der Qualitätskontrolle und Datenaufbereitung über die Assemblierung und Annotation von Genomen bis zur statistischen Auswertung und biologischen Interpretation sind bioinformatische Methoden entscheidend, um aus Milliarden von Basen sinnvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Gensynthese und angewandte Biotechnologie

Der zweite Teil der Exkursion führte die Gruppe zu GeneArt Thermo Fisher Scientific, einem Unternehmen, das sich auf die künstliche Herstellung von Genen und DNA-Fragmenten spezialisiert hat. Von Doris Baumann, Sandra Bertrand und Ludwig Wankerl erhielten die Studierenden Einblicke in automatisierte Syntheseprozesse und Klonierungstechnologien. Gensynthese bildet die Grundlage für vielfältige Anwendungen – von der Entwicklung neuer Medikamente und Diagnostika über die industrielle Enzymproduktion bis hin zur synthetischen Biologie.

Auch hier spielt Bioinformatik eine Schlüsselrolle: Sie unterstützt die Designphase von Genen, optimiert Codon-Nutzung und Expressionssysteme und hilft, Simulationen biologischer Systeme durchzuführen. Zudem werden bioinformatische Modelle genutzt, um synthetische Sequenzen zu validieren, ihre Funktion vorherzusagen und mögliche Off-Target-Effekte zu erkennen.

Verbindung von Theorie und Praxis

Für die Studierenden war die Exkursion eine wertvolle Gelegenheit, die im Studium vermittelten, theoretischen Inhalte mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie eng moderne Laborarbeit und Bioinformatik miteinander verknüpft sind“, resümierte eine Teilnehmerin. Begleitet wurde die Gruppe von Prof. Dr. Melanie Kappelmann-Fenzl (Studiengangskoordinatorin), Prof. Dr. Phillipp Torkler, Dr. Stefan Fischer, Zubeir El-Ahmad und Sabrina Auer. Sie sind alle Teil der THD-Arbeitsgruppe Bioinformatik im Bereich der biomedizinischen Datenanalyse in Forschung und Entwicklung. Sie unterstreichen die Bedeutung solcher Einblicke in Forschungs- und Unternehmensumgebungen, um Studierende optimal auf ihre spätere Berufspraxis vorzubereiten.

Die Exkursion zeigte eindrucksvoll, dass Bioinformatik heute nicht nur ein Bindeglied zwischen Biologie und Informatik ist, sondern auch ein zentraler Motor für Innovation und Fortschritt in den Lebenswissenschaften.

Bild (THD): Die Bioinformatik-Studierenden bei ihrem Besuch eines Biotech-Unternehmens in Regensburg.