„Explore the Code of Life“ – Bioinformatik und digitale Biomedizin hautnah an der TH Deggendorf
7.11.2025 | THD-Pressestelle
Wie erkennt man krankheitsauslösende Veränderungen im Erbgut? Welche Rolle spielen Genprodukte wie RNAs? Warum ist Bioinformatik ein Schlüssel zur Entwicklung moderner Krebstherapien? Diesen Fragen gingen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Viechtach in einem Workshop an der Fakultät Angewandte Informatik der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) nach. Dieser wurde im Rahmen der bayernweiten Code Week, die noch bis 7. November läuft, angeboten.
Molekulare Genetik und moderne Datenanalyse
Unter dem Motto „Puzzeln mit dem Code des Lebens“ bot die Arbeitsgruppe Bioinformatik von Prof. Dr. Melanie Kappelmann-Fenzl (Studiengangskoordinatorin der Studiengänge Bachelor Bioinformatik und Master Life Science Informatik) einen Workshop an, welcher molekulare Genetik und moderne Datenanalyse verknüpfte. Im Labor für Translationale Biomedizin der THD isolierten die 21 Schülerinnen und Schüler RNA aus schwarzen Hautkrebszellen, in der Fachsprache Malignes Melanom genannt, und analysierten anschließend mithilfe bioinformatischer Methoden deren Genaktivität.
Unterschiede zwischen gesunden und kranken Zellen erkennen
Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie man mithilfe von Algorithmen und statistischen Verfahren Unterschiede in der Genexpression zwischen gesunden und kranken Zellen erkennt. Dabei kam das Verfahren der differenziellen Genexpression zum Einsatz – ein zentraler Bestandteil der modernen Bioinformatik, um sogenannte „Biomarker“ zu identifizieren, die für Krebszellen spezifisch sind. So wurde deutlich: Bioinformatik ist weit mehr als nur Programmieren – sie ist ein unverzichtbares Werkzeug für die personalisierte Medizin und die Entwicklung zielgerichteter Therapien („Targeting Therapies“) und die Brücke zwischen Biologie und digitaler Analytik.
Bild (THD): Zwei Schülerinnen und Dr. rer. nat Stefan Fischer bei der RNA-Extraktion während der Code Week.